Weg des Monats Juli 2022

Meine Wurzeln

Der 12 Kilometer lange Rundweg „Meine Wurzeln“ startet und endet an der Kirche in Wewelsburg.

Wegeautor Franz-Josef Bertels:

Dieser Weg erinnert mich immer wieder an meine Zeit auf dem Jakobsweg von Bilbao nach Santiago de Compostela, dem Camino del Norte. Dort begleitete mich über hunderte Kilometer entlang der Nordspanischen Atlantikküste die Autobahn A 8 und eine Eisenbahnlinie, die die Küstenorte miteinander verbinden. Der Jakobsweg verlief sehr oft in Sicht- bzw. Hörweite dieser beiden Verkehrsadern.

Anfangs störte mich der Autolärm. Ich fühlte mich auf meinem Weg „zu mir“ gestört. Dieser Lärm der „Neuzeit“ passte so gar nicht zu meinen Vorstellungen vom ursprünglichen Pilgern, so wie seit Jahrtausenden Menschen auf dem Weg sind. Doch mit der Zeit gewöhnte ich mich an diese Geräusche der Neuzeit und sie erinnerten mich immer wieder daran, welches Geschenk ich mir mit dieser Pilgerreise hier auf dem Jakobsweg selbst machte. Mir wurde erst durch diese Gleichzeitigkeit des „Neuen“, des immer „höher–weiter-schneller“, für welches die Autobahn und die Eisenbahn als Symbol auf meinen Weg standen, bewusst, wie wichtig und wertvoll es ist, im Gehen mich und der Welt zu begegnen. Gehen als die ursprüngliche Art sich als Mensch fortzubewegen. Unsere Sinne sind für das Gehen geschaffen. Nur im Gehen nehmen wir die Welt um uns herum und uns selbst im Inneren mit allen Sinnen wahr.

Der Hainbergweg beginnt direkt hinter der Kluskapelle. Der Hainbergweg beginnt direkt hinter der Kluskapelle. Foto: Franz-Josef Bertels So ist dieser Pilgerweg in und um die Dörfer Wewelsburg und Ahden ein Weg, der genau an diese Gleichzeitigkeit des Ursprünglichen und dem Neuen anknüpft. Auf dem Weg begegnen dem Pilger einerseits wunderschöne idyllische Wegstrecken und magische Orte, die die Sinne einladen inne zu halten und hinein zu spüren, was sich im Inneren zeigen will, welche Botschaften aus der eigenen Mitte in die Welt wollen und andererseits aber auch die Autobahn A44, die stillgelegte Bahnlinie der Almetalbahn und in Sichtweite der Flughafen Paderborn-Lippstadt, als Symbol des Äußeren, der Epochen des immer „höher-weiter-schneller“.

Wie oft sehnen wir uns nach einer Auszeit vom Alltag, vom vermeintlichen äußeren Zwang des „höher-weiter-schneller“ unserer schnelllebigen Gesellschaft. Dieser Weg ist ein Angebot, inne zu halten und dem eigenen Rhythmus zu folgen. Zu erfahren, was es heißt wieder bei sich zu seinen. Im „eigenen“ Tempo die Welt und sich selbst erleben und zu spüren wie wertvoll diese Auszeiten sein können.

Das Bistumsprojekt orte-verbinden.de fordert Menschen auf, ihre persönlichen pastoralen Orte zu benennen, zu beschreiben und durch einen Weg zu verbinden. Dieser moderne Pilgerweg wird dann auf der Internetseite www.orte-verbinden.de veröffentlicht. Jeden Monat wird ein Weg als „Weg des Monats“ vorgestellt.

Das Bistumsprojekt orte-verbinden.de fordert Menschen auf, ihre persönlichen pastoralen Orte zu benennen, zu beschreiben und durch einen Weg zu verbinden. Dieser moderne Pilgerweg wird dann auf der Internetseite www.orte-verbinden.de veröffentlicht. Jeden Monat wird ein Weg als „Weg des Monats“ vorgestellt.

Wenn Sie Lust haben in Ihrer Stadt einen Weg anzulegen, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung. Wir helfen Ihnen gerne bei der Umsetzung.

Die bisher vorgestellten Wege des Monats finden Sie hier.