Alter Kirchweg - neu entdeckt
Karte verkleinern
Karte vergrößern

Alter Kirchweg - neu entdecktVon Albaum nach Kirchhundem

Alter Kirchweg - neu entdeckt

Alle Wegpunkte

Start: Parkplatz Herz-Jesu Kirche in Albaum, Kirchweg, 57399 Kirchhundem

Ziel: Pfarrkirche St. Peter und Paul, Kirchhundem; Busverbindung zum Startpunkt in Nieder-Albaum (Bushaltestelle Rathaus Kirchhundem): R 93 (Altenhundem-Heinsberg)

Empfohlen für: Zu Fuß

Länge: 4,7 km

Dauer (Zu Fuß): 1,5 Stunden

Schwierigkeitsgrad: Leichte An- und Abstiege.
Höhenmeter insgesamt: rund 240 m
Festes Schuhwerk sinnvoll.

Beschreibung:

Der historische Kirchweg war in den Zeiten, als der Ort Albaum noch keine eigene Kirche hatte, mit rund 3 km Länge die kürzeste Verbindung für die Albaumer zur Kirche nach Kirchhundem.  
Erst 1906 erhielt Albaum mit der Einweihung der Herz-Jesu-Kirche eine eigene Kirche und der alte Kirchweg geriet danach mehr und mehr in Vergessenheit.

2008 wurde der Weg von Bürgern aus Albaum und Kirchhundem in Absprache mit dem Pfarrverbund wegen der vielen Besonderheiten und der Schönheit der Landschaft reaktiviert. 

Die offizielle Einweihung des "Alten Kirchweges" fand am 15. März 2009 statt. 

Mit seiner Wegeführung durch Wälder und Wiesen, vorbei an geschichtsträchtigen und religiösen Orten sowie herrlichen Aussichtspunkten lädt der "Alte Kirchweg" zwischen Albaum und Kirchhundem zu Meditation und Gebet ein.  

Er führt über die Bergkuppe (424 m) am "Richtplätzchen" und dem "Bilsteiner Blutgericht" zu dem frühgeschichtlichen Kriegerweg, der Siegen mit Paderborn verbunden hat. Auf den "Vierlinden" genießt der Wanderer den Ausblick tief in das Flape-, Hundem- und Lennetal und den Blick auf das Wahrzeichen des Kreises Olpe, den Aussichtsturm Hohe Bracht, sowie auf die auf einer kleinen Anhöhe liegenden Kreuzbergkapelle – einer Station des "Alten Kirchweges".  

Insgesamt säumen 14 Kreuzstationen den "Alten Kirchweg". Die Initiatoren der Neugestaltung des Kirchweges haben sich bewusst entschieden, die Kreuze aus massiven Eichenholz zu fertigen. Da die Balken aus den Eichenstämmen "wie gewachsen" verbaut wurden, ist jedes Kreuz ein Unikat. Das Holz stammt zudem aus dem Gemeindewald in Albaum (dem sogenannten Albaumer Weidekamp).

Wegverlauf:

An der denkmalgeschützten Kirche in Albaum geht es über den Kirchweg und die Mühlenstraße zur Landstraße L 713. Nach der Querung weist der imposante aus massivem Eichenholz gefertigte Wegweiser "Kirchweg" die Richtung (bzw. das Wegezeichen  ). Nach ca. 2 Kilometern wird die Höhe "Richtplätzchen" erreicht. 

Von hier aus geht es etwas abwärts über die "Vierlinden" mit der guten Aussicht auf die umliegenden Täler, hinauf zur "Kreuzbergkapelle" und durch das Wohngebiet "Altes Feld" weiter dem Wegezeichen   folgend hinab zur Pfarrkirche St. Peter und Paul in der Ortsmitte von Kirchhundem.  

Hinweis: Der "Alte Kirchweg" kann wahlweise auch in entgegengesetzter Richtung von Kirchhundem nach Albaum begangen werden.

Autor/-in: Albrecht Sandholz

Bis 1906 hatte Albaum keine eigene Kirche. Wer zur Kirche wollte, musste nach Kirchhundem gehen. Eine Strecke dauerte rund eineinhalb Stunden. Nachdem Albaum endlich eine eigene Kirche hatte, geriet der Weg in Vergessenheit. Doch im Jahr 2008 erfolgte eine Wiederbelebung dieses schönen Weges. Heute wird der Weg von vielen Menschen gegangen. Er lädt zu Meditation und Gebet an den einzelnen Wegpunkten ein.

Herz-Jesu-Kirche Albaum

Die Herz-Jesu Kirche wurde im Jahr 1905 an exponierter Stelle auf einer kleinen Anhöhe im neoromanischen Baustil aus steinsichtigen Bruchsteinen errichtet und 1906 eingeweiht.

"Jummers" Schulten Kreuz

Zwischen der 3. und 4. Station des Kirchweges befindet sich rechter Hand etwa 10 Meter vom Weg entfernt ein im Jahr 2001 renoviertes 2 Meter hohes Eichenkreuz, das sogenannte "Jummes" – Jungermannskreuz oder auch "Schulten Kreuz" genannt. An dem Eichenkreuz befand sich bis Ende der 80er Jahre ein stark beschädigter Christuskörper, der auf eine Entstehungszeit um etwa 1900 hinweist.

Schöne Aussicht

Die 4. Kreuzstation des "Alten Kirchweges" lockt mit einer herrlichen Aussicht und lädt zu einer Rast ein. Der weite Blick geht zunächst in das Tal des "Albaumer Baches" bis zur Anhöhe mit der kleinen beschaulichen Ortschaft Böminghausen.

Müller's Kreuz

Das hohe hölzerne Gedenkkreuz auf dem "Alten Kirchweg" zwischen der 7. und 8. Station wurde zu Ehren und in Gedenken an den Theologiestudenten Hubert Müller (Severins) errichtet, der zwischen dem 10. und 15. April 1945 unweit des Kreuzes durch mehrere Einschüsse starb.

Richtplätzchen

Zwischen Flape und Albaum befindet sich unmittelbar im Kreuzungsbereich des Kirchweges und des sogenannten "Kriegerweges" (s. gleichnamigen Wegepunkt) der ehemalige Richtort der Hundemer Freigrafschaft, das sogenannte Richtplätzchen bzw. frühere Bilsteiner Blutgericht.

"Die weinenden Frauen" 8. Kreuzwegstation

Die 8. Station des "Alten Kirchweges" gibt nicht nur Anlass zum Innehalten, Durchatmen und dazu, den Blick schweifen zu lassen, sondern auch für eine kleine Anekdote. Der aufmerksame Betrachter stutzt nicht nur beim Lesen der Inschrift des 8. Stationskreuzes, sondern kommt vermutlich auch ins "Stolpern": Aus den weinenden Frauen wurden in der Inschrift "Jesus tröstet die weinenenden Frauen".

"Vier Linden"

Das Kreuz unter den "Vier Linden" steht im Schutz von vier Linden, von denen drei rund 250 Jahre alt sind. Eine der Linden wurde Anfang der 70er Jahre durch eine Neuanpflanzung ersetzt. Für die Fronleichnamsprozession wird an diesem Ort ein Segensaltar aufgestellt, die Gläubigen von Würdinghausen schließen sich auf den "Vier Linden" der Fronleichnamsprozession an.

Heilig-Kreuz-Kapelle

Die neugotische Heilig-Kreuz-Kapelle fällt dank ihrer exponierten Lage auf dem Elisabethberg (in einigen Quellen als Elsenberg erwähnt; im Volksmund ist Else die Kurzform von Elisabeth) schon von Weitem in den Blick. 1867 wurde der Grundstein für die Kapelle gelegt und die Weihe erfolgte im Jahr 1872. Noch während der Bauzeit wurde die Kapelle von einem Blitzschlag getroffen.

Ölberggrotte

Die Ölbergrotte zeigt eine Steinskulptur des Heilands am Oelberg, die vom Bildhauer Franz Behlke aus Grevenbrück(Ortsteil der Stadt Lennestadt) im Jahr 1955 geschaffen wurde. Die Skulptur wurde letztmalig 1986 restauriert.

Pfarrkirche St. Peter und Paul Kirchhundem

Die Pfarrkirche St. Peter und Paul ist "das Ziel" des ehemaligen Kirchweges. Die jetzige Pfarrkirche wurde 1915/17 reckwinklig an zwei Joche und Turmgeschosse einer romanischen Kirchenanlage angebaut. Sie ist im neugotischen Stil errichtet und wird durch ein monumentales "Westwerk" abgeschlossen. In der Apsis des Chorraumes sind Mosaikbilder angebracht, die 1937 als Altarretabel zum 40-jährigen Priesterjubiläum des Pfarrers Minze angeschafft wurde.