Antonius, Alexander und andere Heilige
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Antonius, Alexander und andere HeiligeOerlinghauser Brückenweg

Antonius, Alexander und andere Heilige

Alle Wegpunkte

Start: Parkplatz (P3) "Unter der Howe", 33813 Oerlinghausen

Ziel: Parkplatz (P3) "Unter der Howe", 33813 Oerlinghausen

Empfohlen für: Zu Fuß

Länge: 8 km (Rundweg)

Dauer (Zu Fuß): ca. 2,5 Stunden reine Gehzeit

Schwierigkeitsgrad: Oerlinghausen ist eine Bergstadt, ohne ansteigende Wanderwege und Treppen geht es nicht. Der Reiz des Weges liegt auch in der Vielfalt, Wiesenwege und Waldwege am Tönsberg wechseln sich mit befestigten und gepflasterten Wegen im Innenstadtbereich ab.
Die Tour ist anspruchsvoll, festes Schuhwerk und dem Wetter angepasste Kleidung sind erforderlich.

Beschreibung:

Oerlinghausen ist ein Ort mit fast tausendjähriger Geschichte. Die erste Nennung steht in Verbindung mit dem Bischof Meinwerk von Paderborn. Es entstand das Kirchspiel Oerlinghausen, das einen großen Einzugsbereich hatte und deshalb schon früh eine relativ große Kirche auf dem Berg erhielt.
Das Kirchspiel erstreckte sich über vier selbständige Staaten, das Fürstbistum Paderborn, die Grafschaften Rietberg und Ravensberg und die Grafschaft Lippe.

Der hier beschriebene Weg macht diese Entwicklung über die Jahrhunderte deutlich und lässt die Geschichte und Religionsgeschichte der (heutigen) Stadt sehr gut erkennen. Er macht auch deutlich, dass es immer wieder Bemühungen gab, Brücken zwischen den Religionsgemeinschaften zu bauen.
Der Rundgang ist interessant für den, der sich durch die Ortsgeschichte angesprochen fühlt, bietet aber auch die Chance, innere Einkehr zu halten (z.B. auf dem Meditationsweg).
Auch die umgebende Natur fesselt durch ihre Vielfältigkeit.

Oerlinghauser Brücken entlang des Weges sind keine Bauwerke aus Stein und Eisen, die Brücke wurde gewählt als Symbol für das Verbindende, das Miteinander unter den Menschen.

Wegverlauf:

Start ist am Parkplatz (P3) "Unter der Howe". Vom P3 aus links gehen Sie auf der Straße "Unter der Howe" 90 m bis zur Kirchtwete, links über einige Treppenstufen der Kirchtwete bis zur Alexanderkirche (Wegpunkt 1) folgen.
Die Alexanderkirche im Rücken folgen Sie der Treppe und wenden sich nach links auf die Hauptstraße, ihr folgen Sie begleitet von wunderschönen Natursteinhäusern 490 m. Hier beginnt auf der rechten Seite die Tabakgasse, sie führt direkt auf den Rathausplatz mit dem Rathaus. Jetzt wird der Rathausplatz überquert und gegenüber dem Rathaus durch die rechte Gasse verlassen. Nach wenigen Metern überqueren Sie die Rathausstraße und folgen dem Weg weiter entlang der Marktstraße bis zur Kirche St. Michael (Wegpunkt 2).
Weiter geht der Weg links bis zum Ende der Marktstraße. Hier wird die Detmolder Straße überquert und es geht bergauf entlang der Steinbruchstraße, bis nach etwa 100 m auf der rechten Seite die Antoniuskapelle (Wegpunkt 3) erscheint.
Von hier folgen Sie der Steinbruchstraße und in der Verlängerung der Straße "Breitegrund" für ca. 200 m. Der Weg biegt rechts ab durch einen Buchenwald bis zur Hermannstraße. Weiter geht es links ab bis zum Hedwigshaus. Rechts vom Hedwigshaus beginnt eine Treppenanlage, die zur Hedwigskapelle (Wegpunkt 4) führt.
Links vom Eingang verläuft ein schmaler Pfad, der auf eine weitere Treppenanlage bergauf durch einen Buchenwald führt. Am Ende folgen Sie dem erreichten Wanderweg rechts bis zu einem Findling auf der linken Seite, hier beginnt der Aufstieg auf den Tönsberg über den Meditationsweg (Wegpunkt 5).
Ziel ist der Hermannsweg (H), dem Sie links Richtung Osten folgen. Einige Meter nach einem Informationspavillon zweigt der Weg Richtung Wallburg/Tönsbergkapelle ab. Ein naturnaher Wanderweg führt direkt auf die Tönsbergkapelle (Wegpunkt 6) zu.
Hier oben öffnet sich ein fantastischer Blick auf das Lippische Hügelland, die Gebirgskette des Teutoburger Waldes und die Senne. Der weitere Weg führt Richtung Süden, entlang der Wallburganlage, bis der Hermannsweg wieder erreicht ist. Rechts dem Anstieg folgend gelangt man bald wieder an den Informationspavillon. Wenige Meter auf der linken Seite  des Hermannsweges beginnt ein schmaler, naturnaher Bergweg, ihm folgen Sie viele hundert Meter immer geradeaus und bergab bis zum Übergang in die Straße "Lönsweg". Dem Straßenverlauf immer rechts folgend (Piperweg, Auf dem Berge) erreichen Sie die Tönsbergstraße. Ein Abstecher nach rechts für ca. 100 m führt zur ehemaligen Synagoge (Wegpunkt 7).
Der Tönsbergstraße Richtung Süden folgend, den Turm der Alexanderkirche im Blick, geht es entlang an schönen Natursteinmauern bis zur Hauptstraße. Weiter verläuft der Weg nach rechts, wo in ca. 50 m auf der linken Seite der Hermannsweg verläuft. Nach ca. 5 min Fußweg ist bergab rechter Hand das Ziel, der Startpunkt und der Parkplatz erreicht.

Autor/-in: Wilfried Kohlmeyer

Für mich ist besonders von Interesse, bei meinen Wanderungen Betrachtungen anzustellen, wer in der Vergangenheit hier gelebt hat, wie die Menschen gelebt haben, welche Ansprüche seitens der Natur oder der politischen/kirchlichen Gegebenheiten an sie gestellt wurden.

Alexanderkirche

Nach der Reformation wird Oerlinghausen evangelisch-reformiert. Die Alexanderkirche ist eine 3-jochige Hallenkirche, sie wurde 1514 eingeweiht und steht auf dem Grund eines Vorgängerbaus vermutlich aus dem 9.Jahrhundert. Benannt wurde sie nach dem Übertragungszug des heiligen Alexander von Rom nach Wildeshausen.

Katholische Kirche St. Michael

Nachdem nach dem 2. Weltkrieg ein erheblicher Zuwachs an Menschen katholischen Glaubens erfolgte, wurde der Bau einer Kirche erforderlich. 1955 konnte die Kirche eingeweiht werden.

St. Antonius-Kapelle

Die St. Antonius-Kapelle war nach der Reformation die erste katholische Kirche in Oerlinghausen. Gebaut unter großen Opfern der wenigen Katholiken wurde sie 1923 eingeweiht. Der Künstler Berthold Müller-Oerlinghausen und seine Frau Jenny Wiegmann gaben der Kapelle ihre künstlerische Gestaltung.

St. Hedwig-Kapelle und Hedwigshaus

Nach dem 2. Weltkrieg gründeten katholische Vertriebene und Flüchtlinge das St. Hedwigswerk der Erzdiözese Paderborn. Das Haus widmete sich als Heimvolkshochschule vor allem der Verständigung mit den Menschen anderer Länder wie z.B. Polen.

Meditationsweg

Vom Hedwigshaus und der St. Hedwig-Kapelle zur Kapellenruine auf dem Tönsberg ist der Weg ein ganz besonderer: der Meditationsweg.

Kapellenruine Tönsberg

Bei der Kapelle auf dem Tönsberg – innerhalb einer alten Ringwallanlage - handelt es sich um (wieder aufgerichtete) Reste einer kleinen Wallfahrtskapelle (Hünenkapelle), die dem heiligen Antonius geweiht war(Töns=Antonius).

Ehemalige Synagoge

Mindestens seit Mitte des 17. Jahrhunderts lebten jüdische Familien in Oerlinghausen. 1894 wurde eine in Bruchstein ausgeführte Synagoge fertiggestellt, die einen Holzbau aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts ersetzte.